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Hellboy - Acrylportrait

Kunst ist ansteckend. Doch, das ist sie wirklich. Oftmals sitze ich daheim, weiss das ich etwas tun möchte, aber habe keinen Elan. Dann kommt eine Idee, ein Plan - ein Masterplan und dann funktioniert das alles wie von alleine. Damals habe ich jemanden durch mein Onlinezeichnen kennen gelernt, es ist toll nicht alleine kreativ zu sein. Und das gegenseitige Reden über Kreativität, Wissen und Tipps brachte immer neue Ideen hervor. Aber wie das so ist leben sich Freundschaften auseinander, das Gute ist - sind es wahre Freunde - kommt es wie ein Boomerang irgendwann zurück. Und ich bin dankbar dass es ihn gibt.

 

SCHMAAAAALZ!


So kam der Plan ein und das selbe Motiv zu malen, er der Airbrusher und ich mit Acryl. Weder er noch ich hatten jeweils ein Portrait gemacht in dem besagten Medium. Aber... warum nicht!? Also suchten wir uns ein Bild und begannen mit der Skizze.

Der erste Schritt ist bei mir immer das Übernehmen der Grundformen. Meistens löse ich die Proportionsschwierigkeit mit einem Raster, so kann ich mehrfach kontrollieren ob die groben Konturen richtig gesetzt sind.

 

Danach beginne ich mit den Augen. Diese Stelle ist bei einem Portrait sehr wichtig, gelingen mir die Augen nicht, kann ich den Rest vergessen. Ist aber meine Ideologie, ich habe das auch oft anders gesehen.

 

Ich für mich arbeite dann Stück für Stück. Wähle ich ein Teilstück zu gross, überfordere ich mich selbst. Aber über diese "Teil für Teil" Struktur, kann ich mich besser auf dieses Stück fokussieren. Man muss hier dazu sagen dass es wichtig ist die Grundfarbe immer einheitlich herstellen zu können. Das ROT was ich hier verwende als Grundkoloration, ist direkt aus der Tube, denn dieses muss jedesmal neu aufgetragen werden!

 

Bei diesem Zwischenbild sieht man den Unterschied zur Grundkoloration und zu ausgearbeiteten Elementen sehr gut. Das Spiel von Licht und Schatten, genauso wie die Poren der Haut oder auch Falten werden dann herausgearbeitet.

 

Ich erfinde dieses Bild nicht, sondern ich halte mich mehrheitlich an die Vorlage, bei diesem Bild ein Foto aus dem Film Hellboy.

--> Original

 

 

Was man nie unterschätzen darf ist die Zeit die man investiert. Für dieses Teilstück der Stirn habe ich gut und gerne drei Stunden gebraucht. Vielleicht bin ich zu aktribisch und auch wenn man auf eine Grösse von DIN A3 manches nicht direkt erkennt, machen auch diese Kleinigkeiten das Gesamtbild aus.

Ich möchte hier noch kurz etwas über den Arbeitsplatz erzählen. Denn auch hier habe ich gemerkt dass es eine Rolle spielt. Es spielen immer wieder Faktoren mit, wie:

  • Muss ich jedes Mal das Material wegräumen?
  • Ist genügend Licht vorhanden?
  • Herrscht genügend Ruhe?
  • Ist der Ort meine Wohlfühloase?

Ich hatte das Glück mir einen alten schweren Architektentisch zu ersteigern. Ich kann in schieflage Arbeiten, stehend oder sitzend. Ich habe meine "Malzone" immer bereit. Das Bild hängt, Pinsel und Wasser ist da. Es gibt kein...

 

"Occcchhhh, keine Lust alles vorzunehmen!"

Nope, never! Der Platz ist so gewählt das ich Tageslicht habe, ein Bildschirm für Netflix, oder kreative Streams steht bereit. Manchmal, höre ich auch einfach nur die alten CD's der Drei ???.

 

Gönnt euch auch mal eine Pause von dem Bild. Manchmal will man lieber etwas anderes Malen, mit anderen Malmedien. Tut es. Druck ist bei Kreativität meistens nicht förderlich, auch wenn man lernen kann dies zu nutzen. (Wurde mir gesagt, ich selbst kann bei Druck nicht malen).

 

Was mir gegen Ende schwer fällt, ist die Konzentration. Die Genauigkeit vom Anfang durchzuhalten. Auch am Schluss noch jeder Pore im Gesicht die Aufmerksamkeit zu schenken. Nicht immer einfach, aber es lohnt sich.

Und irgendwann ist es soweit um den Pinsel hinzulegen und zu sagen.

Nun sind wir fertig!

 

Ein tolles Gefühl, für mich immer wieder von neuem überwältigend. Die kompletten 30 Stunden haben sich bei dem Bild gelohnt. Für mich sind diese Malstunden eine Art meditation. Ich komme zur ruhe, bin fixiert und konzentriert und dennoch entspannt.

Und durch die verrückte Idee mit Mazze, entstand meine bisher ungebrochene Liebe zu Acrylportraits (gut - sind erst 3, aber immerhin).

Und wenn der Mazze das liest, wäre es doch toll wenn ich sein Airbrush-Hellboy auch hier rein nehmen dürfte. Oder? Oder?

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